| Karte | Zarentum | Skaja | Torshok | Falkask |
| Wiltland | Zarentum | Hollerau |

Karte von Schyrenfels



> nach oben



Stets wenn ein Jedermann zum ersten oder zweiten Male die Grenze zum Reich unter des Zaren Krone überschreitet, fragt er sich, was ihn wohl erwarte. Man spricht von Gefahr für Leib und Leben, von Verschwendungssucht, militärischem Irrsinn, und Unmenschlichkeit, von eiserner Disziplin und ebenso eiserner Engstirnigkeit. Doch (fast) all das ist natürlich nur der Tratsch und Klatsch der erathianischer Waschweiber! Ich sage Euch, was Euch dort erwarten wird: Das glorreiche und unbezwungene Schyrenfels ist in drei Fürstentümer - namentlich das dekadente und noble Skaja im Norden, das bäuerliche und bodenständige Falkask im Landeszentrum sowie das stolze und traditionelle Torshok im Süden - unterteilt, derer Fürsten Vasallen des derzeitigen Zaren Alexej VI. sind, welcher vom eigentlichem "Zarentum" aus über Schyrenfels herrscht. Das Zarentum ist ein "Staat im Staat", eine riesige Festung die sich nach außen hin völlig abschottet. Nur der Herold des Zaren verlässt die Feste als Mittelsmann zwischen dem Zaren und den Fürsten. In Schyrenfels leben vor allem Menschen, aber auch einige Orks und Goblins, die als gleichwertig angesehen und vorbehaltslos integriert werden. Allen anderen Humanoiden steht man misstrauisch bis zumeist feindlich gegenüber: Öhren werden bekanntermaßen aus religiösen Gründen verfolgt und kurzerhand erschlagen oder verbrannt. Ähnliches gilt für Magiergeschmeiß und Menschen allzu liberaler Einstellung. Das Militär, insbesondere das beinahe lückenlos greifende Wehrwesen, höfischer Prunk und Gloria, die wegweisend fortschreitende Bürokratisierung und das starke nationale Selbstbewusstsein ist der Stolz aller Schyrenfelser. Gepuderte, in Seide gekleidete Junker am Hofe, fettleibiger wie korrupter Geldadel und ein schneidiger Militärapparat sehen sich der Armut, dem Hunger und der geistigen Trägheit auf dem Lande, dem Fundamentalismus der zunehmend revolutionären stanekistischen Bewegung, räuberischen Landsassen, der Vorherrschaft der Kosaken über die Berge und dem eisernen Griff der frühen Stämme um die wilden Teile der Provinzen gegenüber. Schyrenfels - nirgendwo anders sind Barberei und Dekadenz so eng verwoben. Ein hoch auf den Zaren! Ein Hoch auf Schyrenfels!


> nach oben



Das Fürstentum Skaja

| Regent | Land | Norderburg |

Was der Bürger Fleiß geschaffen
Schütze treu des Zaren Kraft;
Mit des Geistes heitren Waffen
Siege Kunst und Wissenschaft!
Segen sei dem Land beschieden
Sei dem Mensch ein starker Fels
Morands Monde strahl' in Frieden
Auf ein glücklich Schyrenfels!

- 3. Strophe der Bundeshymne


Dimitri II - Der Regent

„Schon wieder sind drei Bauern mit ihren Familien abgehauen. Ich habe die Nachbarn befragen lassen, und ratet mal zu wem.“ Junker Nurlan seufzte lautstark. „Dimitri, immer wieder Dimitri, dieses Weichei macht uns noch die ganz Disziplin kaputt!“ euchauffierte sich sein gegenüber und schnaubte, dass sein drahtiger, schwarzer Schnurrbart zitterte. Jaja, es hatte seine Vorteile, als der Gute bekannt zu sein...
Dimitri II. von Skaja trägt seinen Beinamen „der Gute“ wahrscheinlich zu Recht. Er gilt nicht nur als gemäßigt und weitsichtig, sondern auch die Steuern in seinem Fürstentum sind die niedrigsten und immer mehr geknechtete Bauern und Leibeigene machen sich auf zu ihm, um in seine Dienste zu treten. Allerdings, was bringt es einem freien Leibeigenen, wenn er weiterhin die Parzelle eines Fürsten bewirtschaften darf? Wesentlich verbessert hat sich die wirtschaftliche Situation der Bauern unter Dimitri nicht, aber er schafft es, sie das glauben zu machen. Böse Zungen munkeln, Dimitri tue alles dies nur, um seine Nachbarn zu provozieren, um im Falle eines Übergriffes als das Opfer dazustehen. Aber wer wird denn gleich seine Axt schleifen wollen...


Geographische Beschaffenheit und Wirtschaft

Skaja teilt sich auf in drei Grafschaften, nämlich Pereja, Greifental und Dunkelhain. Pereja ist die fruchtbarste und landwirtschaftlich kultivierteste der drei Grafschaften. Hier werden vor allem Mais und Zuckerrüben angebaut, die mit dem Bergbau in Greifental für den großen Reichtum der Skajaner verantwortlich sind. Ansonsten ist Greifental recht bergig, weshalb hier vor allem Weidewirtschaft betrieben wird. In Dunkelhain stehen die größten Holzfällercamps von ganz Schyrenfels. Diese Holzfällercamps sind oft die letzte Station unbequemer Zeitgenossen, weshalb in Skaja (aber nur in Skaja) die Redewendung „die Axt schärfen“ bedeutet, dass jemand etwas sehr aufmüpfiges vorhat.


Norderburg

Norderburg, die Perle des Nordens - der skajanische Fürstensitz - ist die bei weitem größte und reichste Stadt in Schyrenfels und Zentrum des Reichtums, der Kunst, des bürgerlichen Fechtens und des Ränkelspiels. Hier am Hofe entscheidet man über den Kurs der Nation, denn - ob mit oder ohne dem Wissen des Herolds - Fürst Dimitri sichert sich Stück für Stück immer mehr vom Kuchen der Bundesprivilegien. Das obendrein das politische Aufbegehren der Bildungsbürger Norderburgs nicht unterbunden wird, zieht die mißliebenden Blicke der anderen Fürsten und vieler Aristokraten auf die Metropole. Vielleicht ist es Neid, vielleicht auch Angst vor den progressiven Gedanken, die dort gedeihen könnten.

> nach oben



Das Fürstentum Torshok

| Regent | Land | Kosaken |

„... Am dreizehnten Tag erreichen wir Tigilia. Diese Pracht! Die Sinne werden überschwemmt von den vielen unterschiedlichen Eindrücken, die gleichzeitig auf einen einprasseln. Händler aller Rassen aus Ländern, deren Namen auszusprechen ich aufgegeben habe, bieten ihre Waren an und versuchen mit allen Mitteln, deine Aufmerksamkeit zu erregen... Ach, wie sehne ich mich nach Bschuschietz, wo das Leben noch einfach und die Mädchen noch zufriedenzustellen sind. Hier hat die Dekadenz schon Einzug gehalten...“

- Gidon Taslev, „Kosak am Hofe des Barons“


Andropow XIV. - Der Regent

„Aufbrausend?“, fragte der haarlose Mittfünfziger seine Frau lauernd. „WER IST HIER AUFBRAUSEND?“

Fürst Andropow XIV. ist für seinen fehlenden Sinn für Humor berühmt - berüchtigt. Sein Ruf ist das genaue Gegenteil von dem seines Nachbarn Dimitri in Skaja, weshalb es zwischen den beiden wiederholt zu Unstimmigkeiten gekommen sein soll. Andropow ist ein konservativer Mann, der einen gestrengen Kurs fährt. Jeder weiß, Andropow zu provozieren, heißt sein Schicksal herauszufordern. Selbst seine Frau darf nicht einmal daran denken, für jemandem um Gnade zu bitten. Die Härte des Fürsten sieht man unter anderem daran, dass er noch nie ein Todesurteil aufgehoben hat, was aber auch zu Folge hat, dass die Torshoker die diszipliniertesten Bewohner von ganz Schyrenfels sind. Und auch reisen ist hier relativ sicher, da jeder Räuber weiß, wie hart der Magistrat ist (außerdem gibt es in Skaja mehr zu holen).


Geographische Beschaffenheit und Wirtschaft

Torshok gliedert sich auf in drei Grafschaften, all die welche wären Klippenau, Lagunora und Gorodez. In Klippenau wird vereinzelt Bergbau und Getreideanbau betrieben, doch zum Großteil ist das Land kaum erschlossen und wird v. a. von Kosaken besiedelt. Lagunora ist mit seinen großen Häfen in den Lagunenstädten das Handelszentrum von Schyrenfels, weshalb der Reichtum hier, da auch reiche Fischgründe vorhanden sind, nahezu gleichzusetzen ist mit dem in Skaja. Und wie sagen die Händler der Lagunenstädte immer so schön: „Ein schlechter Handel bringt mehr als eine gute Arbeit.“ Gorodez hingegen ist das Gegenteil von Lagunora; hier einen reichen Zeitgenossen zu treffen grenzt an ein Wunder und meistens handelt es sich hierbei um Günstlinge des Fürsten oder des Herolds, die hier ein Strafgefangenenlager betreiben und sich mit dem Blute und dem Schweiß der Gefangenen eine goldene Nase verdienen. Sonst siedeln hier vorwiegend Kosaken in der schroffen Gebirgslandschaft, die von zahlreichen sumpfigen Hochmooren durchzogen ist.


Die Kosaken

Die Kosaken siedeln v. a. in Torshok und werden vom Rest der Schyrenfelser oft ob ihrer einfachen Lebensweise als Barbaren bezeichnet. Sie sind die eigentlichen Ureinwohner von Schyrenfels und haben noch ganz eigene Traditionen und Herrschaftsformen, die ihnen abzugewöhnen die „zivilisierten“ Schyrenfelser schon lange aufgegeben haben. Man hat sich arrangiert und die Kosaken sind loyale Untertanen. Der Herr der Kosaken ist der Ataman (z. Z. Wjatscheslaw Fudor). Er führt die Kosaken im Krieg. Der Zar hat dem jeweiligen Ataman, der immer bis zu seinem Tod im Amt bleibt den mit dem Amt verbundenen Titel des Freiherrn verliehen, so dass die Kosaken sogar regulär ins System eingegliedert sind. Die Unterführer sind die sogenannte Hetmänner, die jeweils die Mannen eines Bjarus (ca. 5 Dörfer) befehligen. Die Hetmänner wählen auch aus ihren Reihen den nächsten Ataman. Obwohl man sich die Kosaken immer nur zu Pferde vorstellt, trifft das nicht für alle zu. Aber sie sind die besten Reiter von Schyrenfels und werden dafür hoch geschätzt. Es gibt aber auch Kosaken, die ihre Dörfer verlassen haben, in die Stadt gegangen sind oder in den Dienst eines Fürsten.

> nach oben



Das Fürstentum Falkask

| Regent | Land | Schyrenmund |Wiesn |

„Für den einfachen Menschen gibt es nichts Schöneres als die Wiesn. Für jeden morandfürchtigen Menschen, Goblin oder Ork ist sie quasi das Paradies auf Erden. Mehr Bier an einem Tage kann nur noch im Mond in die trockenen Kehlen fließen.“

- Fjodor Zakarin, „Morand auf Erden begegnen“


Basenji I. - Der Regent

Fürst Basenji I. ist ein ruhiger Mann, der weder einen besonders guten Ruf hat, noch als besonders hartherzig bekannt ist. Er bemüht sich um gute Beziehungen zu den anderen Fürsten, da er gar nicht die Mittel hätte, diese herauszufordern.


Geographische Beschaffenheit und Wirtschaft

Falkask teilt sich auf in vier Grafschaften: Orkwiesen, Schlangenwald, Pinsk und Tausend-Seen. Orkwiesen ist die Vorzeigegrafschaft des ärmsten der drei Fürstentümer. In dieser dank eines gemäßigten Klimas sehr fruchtbaren Grafschaft wird vorwiegend Getreide angebaut, weshalb sie auch als „Kornkammer von Schyrenfels“ bekannt ist. Schlangenwald ist vorwiegend von nahezu undurchdringlichen Wäldern bewachsen, hat sich aber bescheidenen Reichtum durch den Export von Schwarzdornholz erwirtschaftet, einer begehrten Edelholzart, die nur hier zu finden ist. Die Bewohner von Pinsk leben hauptsächlich von Kartoffelanbau und Fischfang, der aber nicht solche Mengen beschehrt, dass man damit viel Geld verdienen könnte. Auch die Mentalität hier ist nicht besonders kunstfreundlich, ja fast antiintellektuell, da jeder, der nicht körperlich arbeitet als Faulenzer angesehen wird. Deshalb ist das geflügelte Wort „dumm wie ein Pinsker“ entstanden. Tausend-Seen ist die verlorene Grafschaft. Seit dem großen Unglück ist sie von Soldaten des Fürsten und des Zaren abgeriegelt und Wehe dem Wanderer, der sich in diese moorastigen Ländereien verirrt.


Schyrenmund

An der Mündung des Schyren, eine Meile Flussaufwärts, sicher vor der Unbill der Gezeiten liegt die aufstrebende Menorsstadt Schyrenmund. Die Altstadt zwängt sich, auf einer Flussinsel gelegen, in ihre historischen Mauern. Sie ist über je eine Steinbrücke mit dem Nord- und Südufer verbunden. Im Osten führt eine schmälere Steinbrücke auf die kleine Schlossinsel, die bis auf den schmucken Terrassengarten im Südosten, von den drei majestätischen erst vor 10 Jahren fertig gestellten Schlossflügeln komplett umschlossen wird. Die drei Zugänge zur Altstadt münden alle in den alten Marktplatz, dem der Neumarkt vor der Baustelle der Gedächtniskathedrale zwar ökonomisch den Rang abgelaufen hat, der aber mit dem Angrenzenden Rathaus stadtpolitisch wichtiger ist. Die Altstadt wird vor allem von alteingesessenen Patrizier- und Handelsfamilien bewohnt, außerdem finden sich hier einige der angesehensten Handwerksmeister und die Stadtresidenzen der Orkwiesener Barone. Die beeindruckende, mit Wasserkraft bewegte, mechanische Zugbrücke führt, ohne den Schiffsverkehr zu behindern, in die, vierfach größere, Südstadt. Die Südstadt wurde erst vor kurzem mit einer modernen Sternförmigen Schanze umfriedet. Erst der rabiate Festungskommandeur hat das unaufhaltsame Wachstum der Neustadt einstweilen beendet als er sämtliche Hütten und Behausungen außerhalb der Mauern abreißen ließ. Die unzähligen Tagelöhner und Bettler finden nun in den stadtwärtigen Mauernischen halbwegs geduldet eine neue bleibe. Dominiert wird die Südstadt durch die gewaltige Baustelle der Gedächtniskathedrale, deren Chorbau mit den zwei höchsten Türmen im Zarentum zum hundertjährigem Jahrestag von Menors Sieg über die Elfen eingeweiht wurde. Schon jetzt bietet die Baustelle, in der bereits eifrig Messen abgehalten werden, Pilgern eine Anlaufstelle wenn sie Menor und dem Zaren ihre Ehrerbietung zeigen wollen. Die Ströme von Pilgern und Händlern haben, zusammen mit der Stellung vieler hiesiger Handwerksmeister als Hoflieferanten für den Grafen und den Zaren, das Wachstum der Stadt in den letzten fünfzig Jahren überhaupt erst ermöglicht. Außer dem schmucken Viertel um die Kathedrale teilt sich die Südstadt noch in weitere klar unterscheidbare Teile auf. Flussabwärts liegt der Hafen mit dem kleinen Hafenviertel, sicherlich der wildeste Teil der Stadt. Weiter im Westen das zum Teil von Goblins bewohnte Gerberviertel , der dreckigste Teil der Stadt noch vor der am Mühlweg im Osten angrenzenden Eisenstadt die auch für ihre Kanonenproduktion bekannt ist. In dem an die Ostbastei anschließenden Gebäudekomplex ist die Artillerieschule untergebracht, auf deren Abgänger die Greifenthaler noch spöttisch herabsehen. Die südlichen Anteile der Stadt werden von den Höfen der freien Bauern, vor dem Feldheimer Tor im Osten und dem Pinsker Tor im Westen, eingenommen. Dazwischen liegt das große Stiftsgut der Priorei St. Ailav das als Zentrum des fortschrittlichen Ackerbaus und der Braukunst gilt.

D'Wiesn

Die Wiesn ist der Höhepunkt des Jahres in Falkask, zu dem sich Pilger und Trunkenbolde aller Fürstentümer auf den Weg machen. Sie findet in Schyrenmund in Orkwiesen statt in Erinnerung an die große Schlacht von Orkwiesen. Jährlich zur Wiesnzeit wird die Wehrfähigkeit demonstriert und jeder Schyrenmunder Bürger, ob Wirt, Schuster oder Händler, bewaffnet sich wie von seiner Zunft vorgeschrieben und nimmt an der Prozession zur Wiesn teil. Dabei folgt dem großen Turmwagen, auf dem Menors Gebeine in einer von Seidenvorhängen geschützten Lade zum Festplatz gebracht wird, nach der gräflichen Familie der Rat der Stadt angeführt vom Stadtmeister, die Patrizierfamilien der Altstadt und schließlich die Aufgebote der Gaffeln, alle bewehrt und die Piken, Helmbarten, Armbrüste und Arkebusen mit Herbststräußchen geschmückt. Dann beginnt das bunte Treiben auf dem größten Markt des Jahres, mit Viehversteigerungen, Schützenwettbewerben und einem Pferderennen, die Umtrünke an den zahlreichen Bier- und Weinausschänken nicht zu vergessen. Doch der Höhepunkt des Festes bleibt unzweifelhaft die Enthüllung Menors sterblicher Überreste, wenn alle Anwesenden den Atem anhalten und versuchen den Segen der Reliquie mit Taschenspiegeln aufzufangen. Für das gemeine Volk des ganzen Zarenreiches unzweifelhaft der religiöse Höhepunkt des Jahres.

> nach oben



Das Protektorat Wiltland

| Regent | Volk | Recht & Gesetz | Katharinenstadt |
| Heiligenquell | Menorgrad |Hinterland |

„Lang lebe Katharina die Schöne!“
- Verbreiteter Trinkspruch


Prinzessin Katharina die Schöne

Prinzessin Katharina die Schöne, Tochter Fürstin Katharinas, ist die nominelle Regentin Wiltlands. Die ebenso kluge wie bildschöne Frau wird vom Volk geliebt und wird als Sinnbild der Weltoffenheit und der gerechten Herrschaft verehrt. Da ihr die Regierungsgeschäfte entzogen sind und die wahre Macht über die Insel beim Statthalter des Zaren liegt, steckt sie all ihre Mühen in ein friedvolles Miteinander von Besatzern und Besetzten. Durch ihre öffentlichen Auftritte und ihre Mildtätigkeit sorgt sie für Ruhe unter den Bürgern. Ihre Würden auf dem politischen Parkett im Zarenreich entsprechen etwa denen einer Gräfin.


Das Volk

Die morandsgläubigen Wiltländer sind Nachkömmlinge Schyrenfelser Flüchtlinge aus der Zeit des großen Krieges, die vor gut 110 Jahren das Festland verließen und auf der nahen Insel Zuflucht vor den dunklen Bürgerkriegsjahren suchten. Im Westen Wiltlands – dessen Namen auf den dichten Nadelwald zurückgeht, der den Großteil der Insel fest im Griff hat – errichteten sie eine Stadt und Dörfer und begannen über die Jahre, sich mit den ursprünglichen Bewohnern der Insel, den Kaschunen, familiär zu vermischen. Im Hinterland Wiltlands, wohin der Arm Katharinenburgs nicht mehr reicht, leben die Kaschunen aber noch wie vor hundert Jahren. In den jüngsten Jahrzehnten, in denen Katharinenstadt zu einem belebten Hafen und Brückenkopf in den Südlanden wurde, bereicherte eine Vielzahl fremder Völker und Kulturen die Menschen Wiltlands. Lediglich der schyrenfelsstämmige Adel unterscheidet sich wegen der strikten Standesheirat kaum von den Schyrenfelser Brüdern und Schwestern.


Recht und Gesetz

Seit der friedlichen Besetzung Wiltlands durch Schyrenfels gilt das Gesetz, die Bürokratie und der ewige Landfrieden auf der Insel genau wie auf dem Festland. Die Menschen, auch die Adeligen, Büttel und Richter, sind allerdings deutlich liberaler und weltoffener. Vorurteile und Aberglauben sind bei den meisten Menschen durch den regen Kontakt zu Fremden und Reisenden kaum ausgeprägt, so dass die Herrschaft des Zaren weniger stark auf den Schultern der einfachen Leute lastet. Es gelten die Gebote Morands, aber abseits des Einflusses der Klöster ist die Weltsicht der Gläubigen sehr gemäßigt und gleichzeitig geprägt von einer heidnisch anmutenden Verehrung der heiligen Umberlee. Sogar Magier und Schlimmeres dürfen sich, wenn auch unter Auflagen, frei bewegen. Noch dazu haben die Protektoren keinen Einfluss in Wiltland um den Willen des Zarentums umzusetzen – man munkelt, weil der Zar ganz andere Pläne hat.


Katharinenstadt

Katharinenstadt ist benannt nach der ehemaligen Fürstin Katharina und ihrer derzeit regierenden Tochter. Katharinenstadt ist nicht nur ein wichtiger Hafen für Schyrenfels, wo Schiffe für die weite Reise in die Mittellande ausgestattet werden, sondern auch in umgekehrter Richtung für viele Schiffe, die die See in Richtung östlicher Südlande überqueren, ein erster Anlaufpunkt und sicherer Hafen. Hier befinden sich auch Kontoren und Vertretungen aller Herren Länder, die seit der Besetzung Wiltlands durch den Zaren wie aus dem Boden schießen. Auch die Gilde der Reeder hat in der Stadt einen Großkontor eröffnet und der Bund von Norderburg stationiert seine Flotte seit dem Jahr 108 nach dem Sieg ebenfalls im dortigen Hafen. Katharinenstadt ist dabei auch Sammelpunkt für alle möglichen Freigeister und Denker, zeitgleich aber Brückenkopf der Schyrenfelser Expansion – manchmal eine explosive Mischung.


Heiligenquell

Heiligenquell ist ein Pilgerort der Heiligen Umberlee, der wahre Pilgerströmen vom Festland nach Wiltland zieht, so dass die Kleinstadt seit der Besetzung erblüht und gedeiht. Um die Kathedrale, die die wichtigste Reliquie Umberlees – ihr goldenes Muschelhorn – beherbergt, hat sich im Laufe der Jahre ein kleines Städtchen aus Gasthäusern, Bordellen, Krämern und Pilgerbarracken gebildet. Eine Administration oder städtische Strukturen gibt es nicht.


Garnisonstadt Menorgrad

Die jüngste Großsiedlung auf Wiltland liegt etwas weiter im Landesinneren: die Schyrenfelser Garnisonsstadt Menorgrad, Stationierungsort des Expeditionscorps. Über diese hölzerne Festungsanlage wird der Zugang in den Kessel von Neu Gorodez bewacht und die nicht enden wollenden Strafarbeiterströme passieren dort das Tor in Richtung Arbeitslager. Die Strafkolonie Neu Gorodez ist eine kilometerlange Barackensiedlung, die sich entlang der Grenze zum borealen Urwald Wiltlands schlängelt. Legionen von Schyrenfelser Strafarbeitern roden sich hier unter erbärmlichen Bedingungen ins Landesinnere vor und versorgen das Festland mit Bauholz.


Das Hinterland

Der Großteil Wiltlands besteht aus unwegsamer Taiga und borealem Nadelwald. Das Land ist voller urtümlicher Natur, Mysterien, Gefahren und vergessenen Geheimnissen. Im Hinterland erstreckt sich auch das Siedlungsgebiet der Kaschunen, ein den Kosaken nicht unähnlicher, bodenständiger Volksstamm. Ein Teil dieser Leute stellt in den Städten die unteren Schichten und hat längst die Schyrenfelser Lebensart übernommen. Abseits der kultivierten Westküste leben die Kaschunen jedoch in einfachen, ländlichen Dorfgemeinschaften, leben von Fischerei, Landwirtschaft und Viehzucht. Sie vermeiden den Konflikt mit den Besatzern. Der Kontakt beschränkt sich auf Handel und der Abgabe des Zehnts. Die eigenbrötlerischen Kaschunen vermischen den Glauben an Morand mit ihren eigenen heidnischen Ritualen, unter ihnen finden sich auch mysteriöse Hexer aus dem Osten, die als angesehene und gefürchtete Weise dem Volk Ratgeber und Helfer in der Not sind.

> nach oben



Zarentum

| Beschreibung | Der Herold |

„... und dann kam das Zarentum in Sicht. Hohe Türme und Mauern, von denen der goldene Hirsch weht. Einfach nur beeindruckend. Von weitem... Doch je näher man an die gigantische Anlage herankommt, desto schneller möchte man wieder weg. Die Türme in ihrer majestätischen Größe lassen den Einzelnen innerlich schrumpfen, allein der Anblick dieser Größe lässt das Selbstvertrauen sinken. Bis an die Hauer bewaffnete Orksoldaten patroullieren vor den abweisenden Mauern und jeder, der stehenbleibt , um sich die Architektur anzusehen, wird als potentielle Bedrohung empfunden. Wahrlich, kein Wesen vermag es, ungesehen dort hinein zu gelangen...“

- Jerôme le Brac, Händler aus Erathia


Das Zarentum als solches

Das Zarentum ist der Stolz eines jeden Schyrenfelsers. Die gigantische Festung steht für die Kraft und Wehrhaftigkeit Schyrenfels‘. Die riesige Anlage, deren Einwohnerzahl der Größe nach auf 8000 geschätzt wird, liegt am Flusse Schyren an der Grenze zwischen Torshok und Falkask. Das Zarentum ist für die Öffentlichkeit gesperrt, aber die unzähligen Orkelitesoldaten, die an den Mauern entlang patroullieren sorgen schon dafür, dass der Zar und sein Hofstaat vom Pöbel nicht bei den Regierungsgeschäften gestört wird. Der Einzige der das Zarentum verlässt ist der Herold des Zaren, der im Folgenden genauer behandelt wird. Die Einwohner des Zarentums sind an erster Stelle natürlich Alexej VI., oberster Souverän des Landes Schyrenfels, Oberster Heerführer und höchster Priester des Morand. Dann folgen seine nächsten Verwandten und Beamten. Dann seine Leibwache, die der Legende nach aus den Orks des Vraguash-Stammes besteht, der komplett ins Zarentum gezogen sein soll, um den Zaren zu beschützen. Alle diese Angaben beruhen natürlich auf Überlieferungen, da seit 2 JnS keiner das Zarentum mehr verlassen hat. Und jeder der es jetzt betritt, muss sich dem Dienste am Zaren verschreiben, wodurch er keine Zeit mehr haben wird, das Zarentum zu verlassen.


Der Herold des Zaren

Graf Jewgenij Stepaschin, ein eleganter Mann um die 40, der immer in den besten Kleidern auftritt und Erlässe des Zaren verkündet. Er ist auch der Mittelsmann zwischen dem Zaren und den Fürsten/Grafen/Baronen/Adligen. Jedesmal wenn er auftaucht wird er mit gemischten Gefühlen empfangen, da er einerseits quasi der Vertreter des Zaren ist und es eine hohe Ehre ist, von ihm besucht zu werden, andererseits ist er aber auch ein strenger Lehrmeister und Prüfer, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt und sich nicht scheut beispielsweise einen Fürsten ob seines verschwenderischen Lebenswandels vor dem versammelten Hofstaat zu tadeln. Er ist streng, aber gerecht. Schon so manchen dekadenten Grafen hat er viele Anhänger gekostet, aber genauso hat er auch vielen ehrgeizigen Jünglingen weitergeholfen. Sein Spitzname „Graf Anders“ beruht auf den von ihm verursachten Veränderungen.

> nach oben


Das "Fürstentum" Hollerau

| Regent | Volk | Geschichte |


Bartholomäus - Der Hochstapler

Bartholomäus, genannt der Starke residiert in der „Fürstenburg“ Trostberg auf dem Schönthaler Berg. Von seinen Söhnen soll ihn sein ältester Sohn August einmal beerben, seine anderen beiden Söhne Ignaz und Urban reisen auf der Suche nach Abenteuern immer in der Weltgeschichte herum. Die gesamten regulären Truppen bestehen aus der 35 Mann starken Leibwache des Fürsten und tragen das Fürstenbanner: Eine goldene Hopfendolde auf schwarzem Grund.


Das Volk

Die einzigen "Städte" sind Worrach (400 Einwohner) im Schatten der Fürstenburg und Meisenfeld (375 Einwohner) im Thurgental. Die Bevölkerung konzentriert sich auf fünf Täler: Das Schönthal, das Thurgental. das Gersoltal, das Ilmental und das Pörrachtal. Die ca. 1500 Hollerauer sind ein sturer Menschenschlag, die um nichts in der Welt von ihrer Meinung abweichen würden. Deshalb war ihnen der bedingungslose Gehorsam der Schyrenfelser eigentlich schon immer zuwider. Der Fürst weiß das ganz genau, weshalb sich Steuern hier aus Spenden zusammenrechen (was nur deshalb funktioniert, weil die Leute hier recht wohlhabend sind und wer mehr spendet in der Gesellschaft mehr gilt). Des weiteren sind die Hollerauer ein trink- und streitlustiges Volk, vor allem werden Bier und das Hollerauer Hopfengold konsumiert. Nahezu jeder waffenfähige Hollerauer (von 13 bis 60) ist in der Bürgerwehr organisiert, die vom Meisenfelder Bürgermeister Josepp und anderen honorigen Bürgern gegründet wurde. Sie ist einer der Gründe, warum Falkask es bisher unterlassen hat, das „Fürstentum“ wieder zu unterwerfen, denn dafür müssten sie es quasi entvölkern.


Warum gibt es die Hollerau noch?

Bartholomäus ist der uneheliche Sohn von Fürst Dimitri II. von Skaja, der in seiner Jugend einst seine Kammerzofe vergewaltigt hat. Wenn das rauskommt ist natürlich der Ruf als der Gute schwer beschädigt. Für eine Karriere am Hof war der junge Bartholomäus leider zu nennen wir es unbedarft. Seine Mutter war um so gewitzter. Sie überredete den Fürsten, ein Landstück in Falkask zu kaufen, denn dann wäre sie weit genug weg, um dem Ruf des Fürsten gefährlich zu werden. Der weniger begüterte Falkasker Fürst stimmte dem großzügig bemessenen Angebot zu und ernannte Bartholomäus zum Junker von Hollerau, einem kleinen, unbesiedelten Gebiet im Süden Falkasks. Dorthin deportierte er auch sogleich eine Anzahl unbequemer Gesellen und notorischer Quertreiber. Die Herrschaft über diesen Landstrich übte zuerst Bartholomäus Mutter aus, die den Haufen zu einer verschworenen Gemeinschaft formte. Leider starb sie nach drei Jahren und Bartholomäus kam an die Macht. Er erklärte sogleich, er werde keine Befehle des Falkasker Fürsten mehr annehmen, denn er sei jetzt selbst ein Fürst und ein gewiefter Fälscher bewies anhand eines Stammbaumes und alter Urkunden, dass er in direkter Linie vom heiligen Ailav abstammte. Nun wurde es dem Falkasker Fürsten zu bunt und er entsandte Truppen gegen den größenwahnsinnigen „Fürsten“, deren Einmarsch nur durch eine großzügige Zuwendung des Fürsten von Skaja gestoppt werden konnte. Und seitdem hat Falkask zwar Truppen an der Grenze von Hollerau stehen, die regelmäßig zu kleinen Scharmützeln ausrücken, aber da jedes Jahr beträchtliche Summen aus Skaja fließen, bleibt der „Fürst“ auf dem Schönthaler Berg unbehelligt.

> nach oben